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Rezension: Japans Gärten

Das Titelblatt des Kalenders ist sehr schön, aber m.E. nicht das schönste der insgesamt 12 Kalenderblätter, die der Fotograf Günter Nitschke aufgenommen hat, um dem Betrachter eine Vorstellung von Japans Gärten zu liefern.

In einem Gedichtsband, den ich im Frühling dieses Jahres rezensiert habe, las ich einen kleinen lyrischen Text des Japaners Yamabe no Akahito, an den ich denken musste, als ich mir den vorliegenden Kalender näher betrachtete. Ich möchte ihn hier kurz wiedergeben:

Wenn der Blütenschimmer
der Kirschbäume auf den Hügeln
länger währte
als ein paar Tage,
wir würden ihn so innig nicht lieben.

Die 12 Kalenderblätter bringen den Betrachter folgende Motive nahe:

-Schnee im Garten des Manshuin-Tempels, Kyoto

-Teichgarten des Bishamondo-Tempels, Kyoto
-Pflaumenbaumblüte am Jonangu-Schrein, Kyoto
-Kirschblüte im Steingarten des Jissoin-Tempels, Kyoto
-Eremitenklause zur Azaleenblüte, Shisendo, Kyoto
-Teichgarten unterhalb eines Teehauses, Kongorinji-Tempel, Shiga-Präfektur
-Brücke über einem Seerosenteich am Rakasuihotel, Kyoto (in meinem Augen die schönste Aufnahme)
-Gartenruine am Kitabakepalast, Mie-Präfektur (das ist das Titelbild)
-"Insel der Seligen" inmitten von Moos, Seiganji-Tempel, Shiga-Präfektur
-Wasserbecken im Teegarten des Ikkyuji-Tepels, Kyoto
-Trockener Garten vor dem Abtquartier, Shuonan, Kyoto
-Erste Schneeflocken im Teichgarten des Jissoin-Tempels, Kyoto


Die Gärten vermitteln alle einen überaus gepflegten Eindruck, selbst jener auf meinem Lieblingsbild, der für einen japanischen Garten schon beinahe romatischen Wildwuchs in Szene setzt.

Die Kalendertage sind am unteren Ende jedes Kalenderblattes dezent, aber gut lesbar aufgezeichnet.

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