Dieses Blog durchsuchen

Rezension: August Sander- Köln wie es war

Diesen Schwarz-Weiß-Kalender werde ich der Mutter des kleinen Jakobs schenken. Sie lebt in Köln und hat sich in diese Stadt vom ersten Tag ihres Wohnens dort verliebt, nicht zuletzt wohl weil die Mentalität der Kölner sich mit ihren Wesenszügen bestens verträgt.

Meine Cousine hat ein Faible für nostalgische Bilder, insofern werden ihr die alten Stadtansichten von Köln gewiss gefallen. Bevor ich auf die 12 Motive zu sprechen kommen, möchte ich allerdings über das 13. Kalenderblatt informieren. Dort kann man die Vita des Fotografen August Sander (1876-1964) nachlesen. Er zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten deutschen Fotografen. Seine Wanderjahre als Fotografengehilfe begannen 1899.

Er perfektionierte sich in Berlin, Magdeburg, Halle, Leipzig und Dresden, bevor er sich in Linz an der Donau im Jahre 1901 niederließ. Sander erhielt in der Folge recht bald zahlreiche Auszeichungen, darunter eine Goldmedaille bei einer Ausstellung für Kunstgewerbe in Paris 1914. Im 1. Weltkrieg wurde er zum Sanitätsdienst einberufen. Damals führte seine Frau das Atelier. Dieses Atelier befand sich in Köln. In dieser Stadt lebte er mit seiner Familie seit 1909. Nach dem Krieg begann er verstärkt Landschafts- und Architekturaufnahmen zu realisieren, um die Stadt in Bildern festzuhalten. Ich möchte an dieser Stelle nicht Sanders gesamte Vita wiedergeben, sondern auf die Bilder abstellen, die Sander vor dem 2. Weltkrieg aufgenommen hat. Dem Porträtwerk "Köln wie es war", sind die 12 Kalenderbilder entnommen, die die Stadt Köln 1953 erwarb. Die Bilder sind im Besitz des Kölner Stadtarchivs, über das auf der Rückseite des Kalenders näher berichtet wird.

Auf den 12 Kalenderbildern werden folgende Motive gezeigt:

Lichthof (Mappe 15,15)
Bild über den Klingelpütz (Mappe 15,15)
Rathausgasse (Mappe 7,9)
Ehrenstraße (Mappe 9,1)
Der Dom (Mappe 1,21)
St. Marie in der Schnurgasse (Mappe 6,11)
Messegelände Deutz und Überfahrtschiff (Mappe 12,1.10)
Römerbrunnen am Justizgebäude (Mappe 11,2.3)
Partie am Gürzenich (Mappe 8,5)
Hohenzollernring (Mappe 13,11)
St. Kolumba und Sischhaus (Mappe 3,2)
Blick auf den Messeturm auf Köln (Mappe1.6)

Die 12 Ansichten werden auf dem 13. Blatt anschaulich erklärt.

Am unteren Ende der Kalenderblätter sind jeweils gut lesbar die Kalendertage aufnotiert.

Ein imposanter Kalender, für alle die einen Sinn für nostalgische Aufnahmen haben und die alte Domstadt zu schätzen wissen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen