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Rezension: DuMonts Großer Kunstkalender 2011 (Kalender)

Wie in vielen zurückliegenden Jahren wird auch im kommenden Jahr der "Große Kunstkalender" von Dumont im Büro meines Gatten seinen angestammten Platz einnehmen. Die Auswahl der Bilder ist erneut bestens gelungen.

Auf den 12 hochwertigen Kalenderblättern sind folgende Kunstwerke zu bewundern:

-Karl Schmidt-Rottluff, Die Serpentine, 1950
-Henri Rousseau, Die Repräsentanten der ausländischen Mächte kommen, um der Republik im Zeichen des Friedens zu huldigen, 1907
- René Magritte, Die Schatzinsel (L`ile au trèsor), 1945
-Pablo Picasso, Zwei Frauen am Fenster, 1927-29
-Claude Monet, Blumen in Vètheuil, 1881
-Max Beckmann, Schauspieler, 1941-42
-Emil Nolde, Rote und gelbe Sonnenblumen (ohne Angabe des Entstehungsjahres)
-Vincent van Gogh, Treppe in Auvers, Juli 1890
-August Macke, Terrasse des Landhauses in St. Germain, 1914
-Marc Chagall, Das Hohelied IV, 1958
-Paul Klee, Die Flora der Heide, 1925
-Henri Matisse, Junge Frau mit Goldfischglas, 1923

Auf dem 13. Blatt sind alle Bilder sehr anschaulich erklärt. Ferner erfährt man, in welchem Besitz sich die Originale derzeit befinden. Das Motiv, das mich gedanklich am meisten anspricht, ist "Die Schatzinsel" von Magritte. Grund ist das Geheimnissvolle, das durch die surreale Bildkomposition zum Ausdruck kommt.

Gleichwohl werde ich nicht dieses Bild, sondern jenes von Chagall im Rahmen meiner Rezension hervorheben. Dieser von mir sehr geschätzte Künstler begann, sich in den 1930er Jahren mit Bilderzyklen zu biblischen Themen zu befassen. Inspiriert wurde er nicht zuletzt von einer Sammlung von Liebesliedern, zu denen ich mich im Rahmen von verschiedenen Rezensionen bereits geäußert habe, Lied der Liebe. Das Mystische des Themas (gemeint ist die Tranzendens der körperlichen in die absolute Liebe) kam Chagall offenbar entgegen. Er fragte nicht grundlos: "Sind nicht die Malerei, die Farbe eine Inspiration der Liebe?" Am Beispiel des Bildes "Das Hohelied IV 1958" wird das Besondere der Bildsprache deutlich. Sie zeigt hier, wie in den meisten von Chagalls Gemälden, dass sie universell ist und die verschiedenen Sinn- und Kuturebenen miteinander verschränkt Wenn er mich doch küsste - Das Hohelied der Liebe: Mit Bildern von Marc Chagall. Meine Lieblingsfarben sind in diesem Bild nicht enthalten, allerdings schätze ich den gedanklichen Hintergrund des Motivs.

Noldes "Rote und gelbe Sonnenblumen" hingegen sprechen mein Innenleben, jedoch nicht mein Denken am meisten an. Das Motiv besticht durch seine Zeitlosigkeit. Die Bildinterpretation auf Blatt 13 macht mir klar, wieso dieses Bild meine Seele so sehr berührt. Blumen sind die letzten Erinnerung an das Paradies, erfahre ich dort. Ja, das stimmt. Für die Sonnenblumen Noldes gilt dies besonders.

Die Kalendertage eines jeden Monats sind am unteren Ende des jeweiligen Kalenderblattes gut lesbar aufgezeichnet.

PS: Die Bildtexte auf Blatt 13 entstammen den Federn von Christian Heße und Martina Schlagenhaufer.


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