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Rezension: Gräser im Garten

Dieser Kalender hebt sich in der Form und in den Farben von den meisten Kalendern, die ich diesen Herbst rezensiert habe, ab. Die Motive entsprechen nicht der Idee eines Paradiesgartens, sondern wohl eher jener einer edlen Wildnis. Beim Anblick der einzelnen Kalenderblätter denke ich sofort an das Wort "verwunschen".

Der Fotograf Jürgen Becker hat exotisch anmutende Gräser in diversen Privatgärten abgelichtet. Besonders beeindruckt bin ich von den Motiven, die Becker dem Garten Peter Janke entnommen hat, hier speziell jenem, das zart-lila Schwertlilien inmitten filigraner Gräser zeigt. Die Schwertlinien wirken durch die Gräser noch schöner. Fast hat man den Eindruck, dass die Gräser den Blüten huldigen. Vielleicht findet hier eine Art Minnegesang der Natur statt.

In einem Garten in den Niederlande entsteht ein ähnlicher Effekt bei den dort angepflanzten Margeriten. Jeder, der Wiesenblumensträuße liebt, kennt dieses Effekt, der dann zum Tragen kommt, wenn man unterschiedliche Gräserarten mit Blumen zu einem üppigen Strauß bindet. Das Auge darf sich dann einer betont harmonischen Gestaltung erfreuen. Mit Blättern ist ein solche Wirkung nicht zu erzielen.

Ein sehr schöner Kalender, auf dem die Kalendertage am unteren Ende der zwölf Kalenderblätter gut lesbar verzeichnet sind.




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