Dieser Kalender wird für dieses Jahr nun endgültig der letzte Jahreskalender für 2011 sein, den ich rezensiere. Gesehen habe ich ihn erstmals auf der Frankfurter Buchmesse. Der Kalender enthält 12 Kalenderbilder des belgischen Malers René Magritte (1898-1967), der zu meinen Lieblingsmalern zählt.
Folgende Motive kann man bewundern:
Golconda
Die durchbohrte Zeit
Das rote Modell
Die Liebenden
Die verbotene Reproduktion
Die verbotene Reproduktion
Der Sohn des Mannes
Die unerwartete Antwort
Schwarze Magie
Die Traumdeutung
Der Mann aus dem Meer
Magritte ist neben Max Ernst und Dali der bedeutendste Maler des veristischen Surrealismus. Seine gesichtslosen Bilder faszinieren mich immer wieder. Die vom Himmel herabschwebenden Bürokraten wirken geradezu wie eine Invasion von Marsmännchen, nur weniger lustig. Sein Gemälde von der durchbohrten Zeit macht er an einer Lokomotive und der Kaminuhr fest. Das Pyrenäenschloss steht auf einem schwebenden Felsen und stürzt ins Meer. Ein Motiv, das eine alte Sage erzählt. Witzig sehen die Füße aus, die zugleich Schuhe sind. Magritte nennt dieses Bild "Das rote Modell". Dieser Begriff erweckt bei mir zunächst andere Assoziationen.
Mein Lieblingsbild sind "Die Liebenden". Sie erinnern mich an "Amor und Psyche" oder auch an virtuell Liebende. Im Grunde ein sehr tragisches Bild, dennoch ist es überaus schön.
"Der Sohn des Mannes" scheint nur an Eva zu denken, symbolisiert durch den Apfel, der den Blick auf unsere unschöne Welt vereitelt. Es ist sicher besser für einen Mann, wenn er sich von Eva oder einer ihrer Töchter, z. B. der schönen Frau auf dem Gemälde "Schwarze Magie" betören lässt, als sich mit den Abgründen des Lebens (zu ihnen gehört der Umgang mit Bürokraten) zu befassen, nicht wahr?
Ich mag die Farben Magrittes. Sein wundervolles Blau, seine Grün- aber auch sein Braun- und Rottöne.
Die Bilder scheinen zunächst leblos, doch das ändert sich, je länger man sie anblickt. Jedes Bild erzählt eine Geschichte und das macht die Motive sehr spannend.
Die Kalendertage sind gut lesbar am unteren Ende angebracht.
"Die Liebenden" werde ich wohl am Ende des kommenden Jahres einrahmen und verschenken.
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